Esche Pyramidalbogen

In den letzten Monaten bin ich dazu gekommen, ein paar Eschenrohlinge, die ich vor einigen Jahren vom Förster bekommen habe, zu Bögen zu verwandeln. Die ersten paar Jahrringe mussten allerdings wegen Holzwurmbefall entfernt werden (diesen Biestern ist nicht beizukommen!). Dies ist bei Esche aber problemlos möglich: Die Jahrringe bestehen aus hartem Spätholz und porösem Frühholz und grenzen sich damit stark voneinander ab. Dabei fiel mir auf, dass ich sie ohnehin hätte lieber entfernt, da sie viel dünner als die darunter Liegenden sind (Die Esche, die ich dieses Jahr bekam, hatte sogar noch mehr extrem dünne Jahrringe; ob das an der Trockenheit der letzten Jahre liegt??). Obwohl Esche recht zugstark ist, ist es bei heimischem Laubholz immer vorteilhaft, am Bogenrücken einen dicken Jahrring zu haben.

Allerdings war das Eschenholz wohl von guter Qualität und die Bögen schossen ausnahmslos angenehm und schnell (der abgebildete bei einem Zuggewicht von 40# und bei 28 “ Auszug ca. 155 fps). Allerdings habe ich deren zwei auch mit einer Wärmebehandlung mittels Heißluftpistole am Bogenbauch versehen, was sich signifikant effizienzsteigernd auswirkt, auch wenn man das dadurch hinzugewonnene Zuggewicht wieder heruntertillert. Alles in allem bin ich mit diesem Pyramidaldesign sehr  zufrieden. Die Dicke des Wurfarms ist annähernd gleich, nur die Breite nimmt vom Griff sogleich richtung Tips gleichmäßig wie in einem Dreieck ab (daher „Pyramiden“bogen). Allerdings bleibt er die ersten 10 cm zunächst auf gleicher Breite, damit in Griffnähe etwas mehr Bogenbauch zur Verfügung steht, um den Set zu mildern. 

Das Tempern des Bauchs ergibt außerdem eine schöne Optik, wie ich finde!

Schreibe einen Kommentar