Holzschalen

Seit dem vergangenen Jahr faszinieren mich Schalen aus allen Arten von Holz, insbesondere solche aus schön gemasertem Holz bzw. Wurzelholz. Mit einer entsprechenden Frässcheibe für Holz für den Winkelschleifer lassen sie sich vergleichsweise schnell „frei Hand“ ausformen. Die eigentliche Arbeit besteht dann allerdings im Abschleifen! Ich habe lange herumexperimentiert, eine Methode zu finden, solche unregelmäßig geformten Holzobjekte detailgetreu in angemessener Geschwindigkeit geschliffen zu bekommen. Mittlerweile benutze ich meinen Schleifroller in Kombination mit dem 50mm Gummi Schleifteller von Arbortech, den man als Ersatzteil für den (teuren!) Contour Sander kaufen kann. Darauf werden dann gelochte, selbst aus Gewebe-Schleifbändern (weil viel dauerhafter) zugeschnittene Schleifpads mittels einer Schraube in der Mitte fixiert. Für Außenrundungen nehme ich gelegentlich eine Klett- Polierscheibe (eigentlich z. B. für Autopolitur) mit entsprechenden Klett-Schleifpads. Die gibt es überall günstig zu kaufen, sind aber meist wohl nicht von hoher Standzeit…Trotzdem ist es eine Heidenarbeit, sich vom groben Schleifpapier in nicht zu großen Schritten bis zum Feinsten durchzuarbeiten!

Die zwei oberen linken Schalen sind aus einer Wurzel eines herausgezogenen Gartenstrauchs (Art mir unbekannt, aus dem Garten meiner Großeltern :)). Bei der rechten habe ich mich damals mit Epoxidharz zum Auffüllen der Risse versucht. Es war allerdings wirklich schwierig, alles so abzudichten, dass der Epoxy nicht seitlich herausläuft, was ständig passiert ist. Außerdem ließen sich einige Bläschen nicht vermeiden, was aber trotzdem irgendwie eine schöne Optik ergab. Die ganz rechte „Schale“ ist aus einer Baumscheibe (Esche), wobei ich mit dem Wolf (Ahorn) auf dem Felsen (Kirsche) versucht habe, den großen Trocknungsriss irgendwie sinnvoll zu nutzen. Baumscheiben trocknet man am besten, indem man zunächst einen dickeren Abschnitt des Stammes über längere Zeit trocknet und die Scheiben dann im trockenen Zustand zusägt. Oder man lackiert sofort nach dem Schnitt die Stirnseite, was aber keine Garantie für keine Risse bedeutet. Die untere Schale ist ebenfalls aus Esche. 

Mir gefällt es sehr, mit Wurzelholz zu arbeiten, da das meist einen schönen, „aufregenden“ Wuchs mit ausgeprägtem Farbenkontrast hat. Allerding muss man bei der Bearbeitung auch hin und wieder ziemlich aufpassen: Beim Auftrennen der  Wurzel der zwei Schalen war die Kettensäge plötzlich stumpf und sägte nicht mehr weiter. Als ich nach mehrmaligem Nachschleifen der Kette dann von allen Seiten fast durch war, bemerkte ich einen zentimetergroßen Basaltbrocken, den ich fast zur Hälfte durchgesägt hatte!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Daniel Reimer

    Diese Schalen sehen wirklich interessant aus 🙂

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